In Lissabon trug ich nur Kamera und 35er. Treppen, Straßenbahnen und spontane Abzweigungen fühlten sich leicht an. Ich konzentrierte mich auf Lichtkanten, Schattenrisse und Begegnungen an Kiosken. Keine Sekunde ging fürs Wechseln drauf, und Serien wirkten geschlossen. Abends sortierte ich zügig, sicherte auf SSD und cloud, und schlief mit freien Schultern. Die Bilder erzählen heute nicht Technik, sondern Weg, Geräusche und salzige Luft. Genau diese Klarheit wünsche ich jeder Reise ohne überpackte Rucksäcke.
Auf einer windigen Etappe in Schottland half eine leichte Regenhülle und konsequentes Belichten auf die Lichter. Mit 28 mm passte Himmel, Pfad und Begleitung auf ein Bild, ohne zu überzeichnen. Der kleine Blasebalg rettete den Tag, als Staub aufzog. Energie kam per Powerbank, Karten waren doppelt gesichert. Das Setup blieb griffbereit, die Hände blieben warm in den Taschen. So entstanden ruhige, weite Bilder, obwohl Bedingungen forderten. Wenig Gepäck bedeutete mehr Trittsicherheit, Ausdauer und innere Ruhe.
Für ein spontanes Musikerporträt nutzte ich nur 50 mm, ein dünnes Reflektor‑Tuch und Schatten einer Backsteinwand. Keine Softbox, kein Stativ, nur klare Kommunikation und gezielte Positionierung zum Fensterlicht. Die Konzentration auf Ausdruck statt Ausrüstung löste Anspannung, und wir fanden schnell eine gemeinsame Bildsprache. In dreißig Minuten entstanden natürliche, glaubwürdige Motive. Der Workflow danach war ebenso kurz. Wer regelmäßig so arbeitet, gewinnt Vertrauen, behält Tempo und liefert konsistente Ergebnisse, die Kundinnen und Kunden wirklich brauchen.
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